Was bringt denn das alles, was wir hier so veranstalten? Sind speziell unsere Projekte wirksam?
Eine Antwort auf diese Fragen, die wir uns immer wieder stellen, gibt eine neue Studie zur Wirkung der Teilnahme an Pimp Your Town! auf Jugendliche, die Annika Francke als Bachelorarbeit an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg vorgelegt hat:
"Das Planspiel 'Pimp Your Town' kann [...] das Vertrauen in die amtierenden Lokalpolitiker*innen signifikant erhöhen. Zudem wirkt sich eine Teilnahme in moderatem Maße positiv auf die Bereitschaft zur Partizipation aus, welche als 'heart of democracy' gilt. Demnach lässt sich 'Pimp Your Town!' durchaus als ein demokratieförderndes Instrument bezeichnen."
In der experimentellen Studie hatte Annika Francke 111 Schülerinnen und Schüler in eine Treatment- und eine Kontrollgruppe aufgeteilt und zweimal befragt.
Untersucht wurde, welchen Unterschied es macht, ob die Schülerinnen und Schüler an "Pimp Your Town!" teilnehmen (Treatmentgruppe) oder ganz normal weiter zum Unterricht gehen (Kontrollgruppe).
Das Ergebnis: Pimp Your Town! wirkt auf die die Partizipationsbereitschaft und auf die Political Efficacy (auf die sogar stark). Daraus schließt Annika Francke, dass Pimp Your Town! in der Lage ist, instabile Einstellungen zu verändern und so indirekt zur Stabilisierung eines politischen Systems beizutragen, fundamentale Einstellungen lassen sich durch die drei Tage allerdings nicht verändern.
Im Bild sieht man beispielhaft ein Teil-Ergebnis für die Political Efficacy, also die eigene Überzeugung, politische Vorgänge zu verstehen und beeinflussen zu können - quasi so etwas wie "politische Selbstwirksamkeit". Die Kästchen zeigen den Bereich der gemessenen Werte und den Mittelwert auf einer Skala von 0 bis 8. Bei allen Schülerinnen und Schülern ist der Wert, gemessen vor dem Planspiel, bei ca. 4, also irgendwo in der Mitte. Dort bleibt er auch einige Wochen nach dem Planspiel bei der Kontrollgruppe (links), also den jungen Menschen, die ganz normal weiter zur Schule gegangen sind. In der Treatmentgruppe, also den Pimp-Your-Town!-Schülern, steigt der Wert um sagenhafte 2 Punkte an (von 8!).
"Durch die erlebte Nähe - geographisch und thematisch - wird die Kommunalpolitik für die Teilnehmer*innen erfahrbar und besser nachzuvollziehen.", bestätigt Annika Francke in ihrer Arbeit unseren Ansatz.